Elektroneurographie (ENG)

WARUM IST DIESE ENG UNTERSUCHUNG BEI MIR NOTWENDIG?

Das ENG kommt so gut wie immer bei vermuteter Erkrankung von Nervenwurzel, Nerv oder auch Muskel zum Einsatz.

Die häufigste Fragestellung ist die eines vermuteten Kompressionssyndroms. Darunter versteht man die Einklemmung eines Nerven an natürlichen Engstellen im Körper. Das bekannteste davon ist sicher das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Medianusnerv am Handgelenk eingeklemmt ist, was zu einem nächtlichen Einschlafen der Hände, vor allem der ersten drei Finger, führt. Das Sulcus ulnaris Syndrom (SNUS) – auch bezeichnet als Ulnarisneuropathie im Bereich des Ellenbogens (UNE) – ist ebenfalls relativ häufig, hier ist der Ulnarisnerv an der Rückseite des Ellenbogens eingeklemmt. Im Gegensatz zum Karpaltunnelsyndrom wird hierbei vor allem ein Einschlafen des Kleinfingers bemerkt.

Neben den Kompressionssyndromen spielen Polyneuropathien eine große Rolle in der ENG. Eine Polyneuropathie bezeichnet die Erkrankung mehrerer Nerven, welche typischerweise in den Füßen beginnen und sich im Verlauf auf die Hände ausbreiten können. Das hat damit zu tun, dass die längsten Nervenfasern in unserem Körper, die meiste Energie zur Aufrechterhaltung der Funktion benötigen. Man muss bedenken, dass eine einzige Faser von der Nervenwurzel bis in die Zehe geht – diese kann über einen Meter lang sein. Erkrankt der Nerv, bricht die Funktion als erstes in den längsten Endigungen zusammen – eben denen, in unseren Zehen und wir nehmen dies als schmerzhaft oder taub wahr.

Auch bei Nervenverletzungen hilft uns das ENG, das Ausmaß des Schadens zu evaluieren und den Verlauf zu beurteilen.

Elektroneurographie (ENG) beim Neurologen

ENG WAS IST DAS?

Mit der Elektroneurographie (ENG) können wir den Funktionszustand des sogenannten peripheren Nervensystems untersuchen.

Dieser Abschnitt umfasst alles ab der Nervenwurzel, welche aus der Wirbelsäule austritt, bis in die letzten Nervenendigungen in Fingern oder Zehen. Erkrankungen von Gehirn oder Rückenmark – dem sogenannten zentralen Nervensystem – verursachen also keine Veränderungen in dieser Art der Untersuchung.

Wann immer wir einen Muskel bewegen oder etwas bei z.B. Berührung empfinden, beruht dies – neben der Kontrolle im Zentralnervensystem – auf einer Weiterleitung über die Nerven und Nervenwurzeln. Diese Weiterleitung funktioniert über einen winzigen bioelektrischen Impuls und dem sind wir mit dem ENG auf der Spur. Wir erfassen verschiedene Werte wie die Geschwindigkeit, mit der der Nerv leitet, oder wie viele Nervenfasern an der Leitung beteiligt sind. 

Erkrankt einer oder mehrere Nerven, verändert sich dieses Leitungsverhalten. Aus den verschiedenen Werten ergeben sich Muster, die jeweils für ein Krankheitsbild typisch sind und so Rückschlüsse auf die Art der Erkrankung zulassen.

Wie wird die Neurographie durchgeführt?

Wie oben erwähnt, leiten unsere Nerven über Stromimpulse. Das bedeutet, dass wir bei der Untersuchung diese nachahmen müssen und gleichzeitig die Antwort Ihres Nerven aufzeichnen.

Zur Ableitung werden Ihnen zwei Elektroden auf die Haut geklebt, ähnlich denen beim EKG.

Danach wird der entsprechende Nerv an mehreren Stellen im Verlauf mit Strom gereizt und die Antwort am Gerät aufgezeichnet. Der auslösende Stromimpuls wird von jedem Menschen anders wahr genommen. Einige beschreiben nur ein Kribbeln, andere empfinden ihn als schmerzhaft. In der Praxis als hilfreich hat sich bewährt, sich auf einen kurzen, leicht unangenehmen Reiz einzustellen, ähnlich wie bei Berührung eines stromführenden Weidezauns.

Risiken und Nebenwirkungen sind mit der Untersuchung nicht verbunden mit Ausnahme der oben genannten Empfindung beim Stromreiz. Eine bestehende Schwangerschaft stellt keine Kontraindikation dar. Bei einem Herzschrittmacher können die Beine problemlos und die Arme bis zur Ellenbeuge untersucht werden

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