Die klare Antwort: nein. Ein Zittern einer oder beider Hände kann sehr viele Ursachen haben. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie sich diesbezüglich von Fachärztin/Facharzt für Neurologie begutachten lassen.
Von neurologischer Seite unterscheiden wir verschiedene Tremor(=Zitter)formen, je nach dem Zeitpunkt, zu dem sie auftreten:
Ruhetremor bezeichnet das Zittern, das auftritt, wenn Ihre Hände ruhig am Schoß liegen, ohne jegliche Anspannung. Ein sogenannter Haltetremor liegt vor, wenn die Hände zu zittern beginnen, sobald Sie sie in einer bestimmten Position halten. Er kann durch Gewichtsbelastung wie Tragen von Gläsern oder Geschirr zunehmen. Ein Intentionstremor ist ein Zittern, dass bei zielgerichteten Aktivitäten auftritt und diese erschwert. Ein klassisches Beispiel ist das Führen des Glases zum Mund beim Trinken und Zunahme des Zitterns, je näher man dem Ziel kommt.
Zittern kann sehr einschränkend sein für die Betroffenen. Belastend ist aber auch die soziale Komponente, da Zittern in der Allgemeinbevölkerung gerne mit einem vermehrten Alkoholkonsum verknüpft ist – in unserem Fall aber nichts damit zu tun hat. Weiters ist anzumerken, dass selten nur eine der genannten Komponenten – Ruhe-, Halte- und Aktionstremor – vorliegt. Meist sind Mischformen vorherrschend.

Ein Grund für das Zittern – üblicherweise beider Hände – ist der verstärkte physiologische Tremor. Dieser zeigt sich meist seitengleich ausgeprägt und tritt vor allem unter Haltebedingungen auf. Dieses Zittern kann Ausdruck einer eigentlich anderen Erkrankung wie einer Schilddrüsenüberunktion, Überfunktion der Nebenschilddrüsen, Zuckererkrankung, Nieren- oder Leberfunktion, VitaminB12-Mangel, sein. Hierbei ist es also wichtig, einmalig eine Blutabnahme durchzuführen, um diese Ursachen auszuschließen oder zu behandeln.
Eine weitere sehr häufige Form des Zitterns ist der sogenannte Essentielle Tremor. Bei diesem kommt es klassischerweise ein Haltetremor mit zusätzlich einem Intentionstremor. Bei etwa der Hälfte der PatientInnen findet sich eine Angehörige/ein Angehöriger, die/der ebenfalls zittert. Häufig findet sich eine vorübergehende Besserung durch Alkoholgenuss. Üblicherweise liegt bei der Erstuntersuchung ein Zittern der Hände seit mehreren Jahren vor, das im Verlauf langsam mehr wird. Sie sind vor allem dadurch beeinträchtigt, dass sie unter Stress mehr zittern, z.B. keine Suppe mehr in Gesellschaft essen möchten oder unter Anspannung kaum mehr unterschreiben können.

Im Gegensatz dazu ist das typische Zittern bei jemandem, der einen Morbus Parkinson entwickelt, vorwiegend in Ruhe vorhanden und betrifft anfangs nur eine Seite. Im Verlauf kann des Bein der gleichen Seite betroffen sein. Neben dem Auftreten in Ruhe ist dieses Zittern langsamer als die zuvor genannten Formen. Häufig wird es begleitet von anderen Symptomen der Parkinson-Erkrankung wie einer Steifigkeit der Hand oder einer Veränderung des Gehens.
Der Vollständigkeit halber seien hier auch noch die selteneren Formen des Zitterns angeführt: der zerebelläre Tremor tritt bei verschiedenen Erkrankungen des Kleinhirns wie Multiple Sklerose, Schlaganfälle oder Tumoren auf und beeinträchtigt vor allem bei Bewegung. Der Holmes Tremor ist eine Rarität, der auf einer Schädigung eines speziellen Anteils des Mittelhirns beruht. Ursachen sind dieselben wie beim zerebellären Tremor angeführt. Dieser Tremor ist zumeist mit großen Bewegungen verknüpft und sehr beeinträchtigend für die Betroffenen.
Zusammenfassend gibt also viele verschiedene Gründe für ein Zittern der Hände. Eine Neurologin/ein Neurologe sind die geeigneten Spezialisten für die weitere Abklärung und Therapie. Vereinbaren Sie heute Ihren Termin.

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